Die Psychosen – Seminar, Buch III Jacques Lacan VIENNESE PSYCHOANALYTIC SEMINAR
bis zu 29. Mai 2026 20:00
Beschreibung
„Wenn der Neurotiker die Sprache bewohnt, dann wird der Psychotiker bewohnt, besessen von der Sprache“ [1].
[…]
Lacan verlässt den Standpunkt der Normalität als Referenzrahmen und der Psychose als
Defizit und wählt einen fundamental anderen Ansatz. Jede klinische Struktur, Neurose,
Psychose, Perversion, basiert auf bestimmten sprachlichen Mechanismen. Und es ist das
Register des Sprechens, das den ganzen Reichtum der Phänomenologie der Psychose erzeugt [2].
[…]
Wir werden Seminar III auch mit Blick auf die späte Lehre Lacans lesen, in der der Begriff der
Struktur im borromäischen Knoten neu formuliert wird und die Funktion des Namens-des- Vaters nur mehr eine Möglichkeit
unter mehreren ist. Wir werden die Frage erforschen, welche Effekte die – aktuell und generell in der westlichen Kultur – verschwindende Funktion des Namen-des-Vaters hervorruft? Was passiert, wenn die ordnende Instanz schwach ist und das Gleiten der Signifikate unter den Signifikanten immer drängender wird?
Diese und noch viele andere Fragen werden wir im kommenden Studienjahr 2025/26 mit fünf Lehrenden:
Dalila ARPIN, Gil CAROZ, Jérôme LECEAUX, Avi RYBNICKI und Yves VANDERVEKEN an 4 Termine, jeweils Freitagabend und Samstag, am:
17./18.10.2025; 28./29.11.2025; 10./11.04.2026; 29./30.05.2026
VPS – Argument 2025/2026, Auszug: Elisabeth Müllner
Artwork: Untitled, 2020 © Maryam Shahidifar
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1 Lacan, J., Das Seminar Buch III, Die Psychosen, Texterstellung durch Jacques-Alain Miller, übersetzt
von Michael Turnheim, Weinheim und Berlin: Quadriga, 1997, S 296.
2 Vgl. Lacan, a. a. O., S 46.